Das Wichtigste zuerst: Rechenschwäche kann behandelt werden –
je früher die Therapie einsetzt, desto besser!

Rechenschwäche – was bedeutet das?

Bei Rechenschwäche (Dyskalkulie) handelt es sich um eine Entwicklungsstörung der mathematischen Fertigkeiten.
Folgende Definition gibt die Weltgesundheitsorganisation WHO/ICD 10:
„Rechenstörung: Beeinträchtigung von grundlegenden Rechenfertigkeiten, die nicht durch allgemeine Intelligenzminderung oder eine eindeutig unangemessene Beschulung erklärbar ist. Das Defizit betrifft die Beherrschung grundlegender Rechenfertigkeiten wie Addition, Subtraktion, Multiplikation und Division.“

Wenn sich bereits in den ersten Grundschuljahren Probleme in Mathematik zeigen, sollte man nicht warten „bis der Knoten platzt“. Im Gegenteil, wenn die Grundlagen fehlen, werden die Lücken größer, die Hilfsstrategien zum Rechnen (zum Bsp.: mit Fingern rechnen) unüberschaubar und der Frust des Kindes (und auch der Eltern) wächst zunehmend. Besonders auffällig sind Schüler in den ersten Grundschuljahren, welche Aufgaben stets nur mit ihren Fingern lösen können. Das „Fingerabzählen“ ist keine Rechenstrategie!
Kinder geraden schnell im Fach Mathematik in eine Frustfalle: Versagen in der Schule, Misserfolge beim Üben zu Hause, dazu Streit und Minderwertigkeitsgefühle. Häufig ist das Üben zu Hause wenig erfolgversprechend. Die häuslichen Übungen werden zu „sinnentleerten“ Übungen, indem jeden Tag wahllos, unstrukturiert verschiedene Rechenaufgaben gelöst werden und sich doch kein Erfolg einstellt. Eltern sind keine Therapeuten und häufig ratlos, wie sie ihrem Kind helfen können. In den meisten Fällen hilft eine sinnvoll strukturierte Therapie, in deren Anfang mit diagnostischen Verfahren überprüft wird, mit welchen Lernvoraussetzungen das Kind kommt. Es wird genau kontrolliert, welche Lerninhalte hat das Kind verstanden und welche nicht. Solch eine Diagnose ist besonders wichtig, um einen individuellen Förderplan für den Schüler aufzustellen. Genau diesen Weg möchten wir in unserem Institut bieten. Durch standardisierte Tests überprüfen wir den Lernstand und setzen eine Therapie mit individuell geplanten Fördermaßnahmen an.

Woran erkennen Sie, ob Ihr Kind eine Rechenschwäche hat?

Es gibt typische Anzeichen, welche bereits ab der ersten Klasse auftreten können. Darauf sollte man achten:

  • Benutzt Ihr Kind die Finger zum Rechnen oder andere Gegenstände zum Zählen?
  • Haben Sie den Eindruck, dass das häusliche Üben nichts bringt?
  • Verrechnet sich Ihr Kind häufig um plus oder minus eins? (Bsp.: 4+3 = 8)
  • Muss es nach Berechnung von Aufgaben wie 2 + 4 Aufgaben wie 3 + 4 neu rechnen?
  • Gelingt der Transfer von 4 + 2 auf 14 + 2 nicht schnell und sicher?
  • Verdreht ihr Kind Ziffern bzw. schreibt in der Sprechrichtung? (vierundfünfzig = 45)
  • Tauchen bei Ihrem Kind bei sogenannten Platzhalteraufgaben ( * – 2 = 5) Schwierigkeiten auf, obwohl die Aufgabe 7 – 2 gelöst werden kann?
  • Rechnet Ihr Kind alles nach einem Schema und weiß nicht mehr, was es tun soll, wenn sich die Art der Aufgabenstellung ändert?
  • Hat es Schwierigkeiten beim Zehnerübergang?
  • Braucht Ihr Kind ungewöhnlich lange für die Hausaufgaben in Mathematik?

Diese und andere Fragen können Aufschluss über eine mögliche Rechenschwäche geben.

Kann betroffenen Kindern geholfen werden?

Ja, es geht aber nur in kleinen Schritten (Langsamkeitsprinzip) vorwärts. Eine sinnvolle Therapie muss den Schüler genau bei seinem aktuellen Lernstand abholen. Wenn man zielgerichtet daran arbeitet, ist es in den meisten Fällen möglich, die Grundlagen aufzuholen und Wissenslücken zu schließen.

Rechenschwäche muss kein Schicksal sein

Der Anteil der Dyskalkulie- (Rechenstörung) Kinder wird bei etwa 4% vermutet – ca. 10 % aller Kinder sind rechenschwach und bedürfen besonderer Förderung. Das betroffene Kind muss sich nicht mit schlechten Mathematiknoten durch die Schulzeit quälen. Mithilfe gezielter Fördermaßnahmen wollen wir den Kindern helfen. Lassen Sie sich von uns beraten.

Zum Schluss ein gut gemeinter Ratschlag für Eltern: „Üben, ja – aber richtig“

Den Satz „Viel üben bringt viel.“ können Sie gern vergessen, wenn Ihr Kind rechenschwach ist. Es wird ihm nicht helfen, wenn Sie ganze Nachmittage und Wochenenden mit ihm fleißig Rechenpäckchen lösen. Es kann höchstens passieren, dass die Stimmung zwischen Ihnen beiden sich dadurch verschlechtert.
Ihr Kind braucht ein ganz speziell auf seine Fähigkeiten zugeschnittenes Übungsprogramm.

Sprechen Sie mit uns, wir können Ihnen dabei helfen!